Einstellungsgrößen
Merke:
Der Begriff Einstellungsgröße bezeichnet das Größenverhältnis eines abgebildeten Objekts bzw. einer Person zur gegebenen Bildfläche. Die Einstellungsgröße ist abhängig von der Distanz der Kamera zum abgebildeten Objekt .
Grob zusammengefasst heißt das:
Der Begriff Einstellungsgröße beschreibt, wie klein bzw. groß etwas dargestellt bzw. aufgenommen wird.
Panorama (Weit)
engl.: extreme long shot or long distance shot
Die Supertotale, auch Panorama genannt, ist die größte (weiteste) Einstellungsgröße. Sie wird gerne als Establishing Shot eingesetzt. Diese Einstellung wird dazu verwendet, den Handlungsort in seiner weiteren Umgebung darzustellen. Deswegen zeigt die Supertotale meistens eine Landschaft, wie Berge, Wald oder auch die Silhouette einer Stadt. Menschen werden nur nebenbei und meistens sehr klein im Bild gezeigt. Die Supertotale kann Gefühle wie Unendlichkeit oder Freiheit aber auch Einsamkeit oder Isolierung ausdrücken.
Totale
engl.: long shot (LS), wide shot, distance shot, total view
Die Totale wird eingesetzt, um die handelnden Personen in ihrer Umgebung (Landschaft) zu zeigen. Dabei soll sie einen Überblick über das Geschehen geben. Deswegen wird die Totale ebenfalls gerne als Establishing Shot verwendet. Ein Film, der überwiegend aus Totalen besteht, lässt die handelnden Personen unnahbar erscheinen und legt oft mehr Wert auf die Dialoge, als auf Persönlichkeiten.
Halbtotale
engl.: medium long shot, semi long shot or figure shot
Die Halbtotale zeigt die Darsteller von Kopf bis Fuß. Meistens, wenn es nicht gerade Geister ohne Füße sind. ;) Bei der Halbtotalen liegt der Fokus auf der Person und der Umgebung zugleich. Sie wird eingesetzt, um die Körpersprache und/oder die Bewegungen der Darsteller zu betonen. Außerdem eignet sie sich gut, um Menschengruppen aufzunehmen.
Halbnah
engl.: medium shot, mid shot, full shot or waist shot
In der Halbnahen werden die Personen vom Kopf bis zur Hüfte gezeigt. Der Fokus liegt auf dem Darsteller, während die Umgebung ebenfalls gut erkennbar bleibt. Die Mimik und Gestik werden gleichermaßen betont. Die Halbnahe wird häufig in Dialogszenen eingesetzt. Sie eignet sich gut dafür, um die Beziehung zwischen mehreren Figuren hervorzuheben, da sie dem natürlichen Sehverhalten entspricht.
Amerikanische Einstellung
engl.: medium long shot or american shot
Die Amerikanische Einstellung zeigt die Darsteller vom Kopf bis zu den Knien. Wie bei der Halbnahen liegt der Fokus zwar deutlicher auf der Person, jedoch bleibt die Umgebung ebenfalls gut erkennbar. Diese Einstellung hat ihren Ursprung in alten Western Filmen. Die Cowboys trugen meist ihre Waffen in einem Waffengurt an der Hüfte und dieser musste ebenfalls im Bild zu sehen sein.
Nahe
engl.: medium close up or medium close shot
Die Nahe zeigt die Person von Kopf bis Mitte des Oberkörpers. Des Weiteren wird sie häufig in Dialogszenen eingesetzt, wenn es auf die Mimik des Darstellers ankommt. Zudem kann der Zuschauer so besser die Blicke und Reaktionen der Darsteller nachvollziehen.
Großaufnahme
engl.: close-up, close shot or big shot
Die Großaufnahme zeigt das Gesicht bzw. den Kopf des Darstellers, doch oft sind auch Teile des Kopfes (Mützen usw.) angeschnitten. Der Fokus liegt deutlich auf der Mimik des Darstellers und soll dessen Gefühle hervorheben. Dabei wird der Zuschauer in eine sehr intime Nähe zum Darsteller versetzt. Es kann aber auch vorkommen, dass man bei der Aufnahme von Händen, Füßen usw. gleichermaßen von Großaufnahmen spricht.
Detail
engl.: extreme close-up, tight head shot or choker close-up
Die Detailaufnahme zeigt nur einen bestimmten Ausschnitt des Gesamtbildes. In unserem Beispiel die Pistole des Bösewichtes. Diese Einstellung wird eingesetzt, wenn man die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit Absicht auf einen kleinen Bildausschnitt (ein Detail) lenken möchte. Da Detailaufnahmen nicht dem normalen Sehverhalten entsprechen, können sie eine sehr intensive Wirkung haben. Sie können sehr interessant, aber auch sehr erschreckend wirken.
Italienisch
engl.: Italian shot
Die italienische Einstellung ist eine besondere Art der Detailaufnahme. Dabei werden nur die Augen des Darstellers gezeigt. Diese Einstellung hat ihren Ursprung in alten Italo-Western.